Man braucht keine Milieukenntnisse, um zu ahnen, dass Emma Becker im Bordell ziemlich erfolgreich gewesen sein muss. Pfirsichhaut, Charme, Jugendfrische. Aus Freiersicht ist Emma Becker ein feuchter Traum. Sie ist aber auch, und das dürfte den meisten ihrer Kunden entgangen sein, eine Frau, «die Ufer berührt, die nicht für mich gedacht sind». Eine extreme Frau also. Eine unerschrockene Frau. Eine scharfsinnige Intellektuelle, die sich nichts vorschreiben lässt, von niemandem. Eine Frau, die so locker Sex haben will, wie es vermeintlich nur Männer können. Die mit beinah wissenschaftlicher Neugier die Macht des Eros erforscht, samt all seinen Abgründen. Zweieinhalb Jahre lang hat Emma Becker als Prostituierte gearbeitet, um danach ihre Erfahrungen in Literatur zu verwandeln. Ein gut geschriebenes noch dazu. In Frankreich, wo es bereits im letzten Sommer erschienen ist, stand es auf der Shortlist für den Prix Renaudot und den Prix de Flore, beides renommierte Auszeichnungen. Emma Becker ist das Kunststück gelungen, einen literarisch ambitionierten Rotlicht-Report zu schreiben, der die voyeuristischen Instinkte seiner Leserinnen und Leser ebenso bedient wie ihr Bedürfnis nach Erkenntnis und Horizonterweiterung. Becker könnte auch als Erasmus-Studentin durchgehen oder als Schülerin einer der vielen Kunst- und Schauspielakademien. Sie ist ungeschminkt und trägt eine jener verwuschelten Nicht-Frisuren, die an Pariserinnen stets so lässig und entspannt wirken, als kämen sie direkt aus dem Bett. Ihr Deutsch habe sie «im Puff gelernt», sagt sie, und von der Fernsehserie «Stromberg». Was war zuerst da, die Idee, als Prostituierte zu arbeiten oder jene, darüber zu schreiben? Becker weiss es nicht mehr. Doch fasziniert habe sie das Thema schon lang. In französischen Romanen wie Guy de Maupassants «La Maison Tellier» oder Emile Zolas «Nana» würden Huren als Heldinnen beschrieben, sagt sie, «fast wie Göttinnen, die eine ganz besondere Art von Macht über die Männer haben». Von dieser Macht wollte Emma Becker ebenfalls kosten. Neugier und Aufregung waren dabei grösser als ihre Angst. Allerdings sind in Frankreich Freudenhäuser seit verboten, obwohl die französische Sprache von Ausdrücken wie «putain» und «bordel» nur so wimmelt. Seither agieren Frankreichs Filles de Joie in einer rechtlichen Grauzone. Zuviel Unsicherheit für eine Newcomer-Hure, befand Becker. Um ihren Plan in die Tat umzusetzen, zog sie ins liberalere Berlin. Natürlich weiss sie, dass kaum jemand ihre Entscheidung, als Prostituierte zu arbeiten, nachvollziehen kann — noch dazu freiwillig. Zwei Tage pro Woche Sexarbeiterin zu sein und den Rest der Woche Zeit zum Schreiben zu haben, erschien ihr wie ein guter Deal. Ihren Körper zu vermieten schreckte sie nicht. Sie wollen, dass Penetration für uns etwas Riesengrosses ist. Denn was bleibt von ihrer Herrschaft noch übrig, wenn sie erst mal mitbekommen, dass wir Orgasmen faken und dabei problemlos an die kaputte Geschirrspülmaschine denken können? Nach Buch Erfahrung Als Prostituierte unerfreulichen Stippvisite in einem ebenso glamourösen wie emotional unterkühlten Luxus-Puff landet sie schliesslich im «La Maison». Becker nennt sich hier Justine, wie die Heldin aus de Sades gleichnamigem Sadomaso-Roman. In ihrem Buch beschreibt sie das Bordell als eine Art Insel der Frauen voller Plastikpfingstrosen, pflaumenfarbener Organdyschleier und wärmender Schwesterlichkeit. Nirgendwo habe sie so zärtliche und lustige Gespräche über Sex geführt wie mit ihren Kolleginnen im «La Maison», sagt Becker. Auch einige ältere Damen habe es dort gegeben, die mit Mitte sechzig immer noch ihrem Beruf nachgingen. Aber sie hatten ihre Stammfreier, die seit Jahrzehnten zu ihnen kamen. Die Sympathie und Überschwänglichkeit, mit der sie ihren Arbeitsplatz schildert, hat ihr den Vorwurf eingebracht, die Prostitution zu romantisieren. So idyllisch kann — ja, darf — es doch im Puff nicht sein! Doch, sagt Becker, im «La Maison» sei es so gewesen. Als sie später erzählt, wie das «La Maison» von den Behörden dichtgemacht Buch Erfahrung Als Prostituierte, weil die Stadt die Bordelle vom Buch Erfahrung Als Prostituierte an die Peripherie verlagern wollte, stehen ihr die Tränen in den Augen.
Sex-Roman "La Maison" von Emma Becker: Einfühlsame Huren-Porträts
Ilan Stephani: Die schamlos Prostituierte Die französische Schriftstellerin Emma Becker arbeitete zweieinhalb Jahre als Prostituierte und schrieb ein Buch über ihre Erfahrungen. Alice Frohnert arbeitete mehr als 15 Jahre lang als Prostituierte und hat über ihre Erfahrungen ein Buch geschrieben. Sex-Roman "La Maison" von Emma Becker: Einfühlsame Huren-Porträts - DER SPIEGELZum Beispiel, wenn ein Liebhaber ihr nachts um drei «in den Nacken atmet», um sie aufzuwecken und Sex einzufordern. Wenn Sie - wie ich - geglaubt haben, bei Prostituierten geht es immer nur um "rein-raus" und weg, der irrt. Und zwar so sehr, dass man nicht weiss, wie elend es ist», sagt sie. Für mich gibt es aber auch einen Huren-Feminismus, genauso wie einen Feminismus für Frauen, die Kopftuch oder Hijab tragen. Man hat mal guten Sex, mal schlechten Sex, am Ende bleibt es immer eine Geschichte, aus der man lernen kann. Auch sie selbst hat immer wieder Beziehungen zu älteren Männern gehabt, die "Vaterfiguren" für sie waren, wie sie sagt.
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In «Lieb und teuer» schildert die Jährige ihre Zeit als Prostituierte in einem Berliner Bordell. Alice Frohnert arbeitete mehr als 15 Jahre lang als Prostituierte und hat über ihre Erfahrungen ein Buch geschrieben. Mit 19 hat sie dort zwei Jahre lang. welche von 19professionell in Bern arbeitete. Das Buch erzählt die Lebensgeschichte von Susanne D.. einer ausge stiegenen Prostituierten. Die. Sex-Roman "La Maison" von Emma Becker: Einfühlsame Huren-Porträts · Buch über Bordell-Selbstversuch So antörnend wie eine kaputte Neonröhre.Sie selbst Einserschülerin, eine Klasse übersprungen, dann zum Philosophiestudium nach Berlin. Ich finde aber, das ist es genau nicht. Die eigene Lust ist nach vier, fünf Freiern aber ein bisschen betäubt. Sie hat ein Buch über ihre Arbeit in einem Berliner Bordell veröffentlicht. Anonymen Sex hatte sie in Swingerklubs bereits mit 18 kennengelernt. Problem beim Laden der Informationen Leider konnten wir die Informationen der verantwortlichen Person aufgrund eines Problems nicht anzeigen. Becker könnte auch als Erasmus-Studentin durchgehen oder als Schülerin einer der vielen Kunst- und Schauspielakademien. Allerdings hat der Roman auch provoziert. Sie haben weiteres inhaltliches Feedback oder eine Frage an uns? Bei einem schönen denkt man vielleicht doch, wie wäre es gewesen, wäre man ihm woanders begegnet. Ich hatte auch Kunden, die mich beim Sex brutal behandelt haben. In Frankreich findet Prostitution sehr versteckt statt. Solche Szenen gibt es bei Ihnen kaum. Nach 14 Minuten ist der Sex erledigt und sie bleiben, wollen angeguckt, bekuschelt werden. Als ich mit meiner Schwester nach Berlin zog, kam mir die Idee, ein Buch über einen Puff zu schreiben. Im Buch lobt sie die liebevolle Kollegialität der Frauen untereinander. Kommentare Drucken Teilen. Man lag auch nicht den ganzen Tag auf dem Bett und wurde von Männern bestiegen. Sie beschreibt, mit welchen erschütternden Zumutungen Prostituierte leben müssen. Die mit beinah wissenschaftlicher Neugier die Macht des Eros erforscht, samt all seinen Abgründen. Emma Becker ärgern solche Vorwürfe. Becker macht sich nicht lustig über die Bedürftigkeit ihrer Freier, «ich will sie auch nicht als Opfer darstellen, aber ich habe gelernt, ein bisschen mehr Geduld mit ihnen zu haben». Derzeit tritt ein Problem beim Filtern der Rezensionen auf. Susanne D. Vorherige Folie der Produktdetails. Ein wirkliches Tabu dagegen ist das Thema Tausch von Geld gegen Sexualität — also Prostitution. Denn Ilan Stephani hat nicht den nächsten Berlin-Roman, kein Green-Smoothies-Manifest geschrieben. Ein Freier, der gar keinen Sex wollte. Zweieinhalb Jahre lang hat Emma Becker als Prostituierte gearbeitet, um danach ihre Erfahrungen in Literatur zu verwandeln. Diese Realität gibt es auch. Abo Eklat im Grossen Rat «Das Strafgericht spricht sich ab, die Stawa fälscht Beweise». Das hatte ich mit 19 in Frankreich. Juliana Balmer ist es gelungen. Unterscheiden zwischen Spielen und Fühlen Becker macht sich nicht lustig über die Bedürftigkeit ihrer Freier, «ich will sie auch nicht als Opfer darstellen, aber ich habe gelernt, ein bisschen mehr Geduld mit ihnen zu haben». Es war ein perfekter Deal: Ich konnte mich selbst dafür bezahlen, das Buch zu schreiben.